Montag, 22. Dezember 2014

Mystischen Theologie

Wenn ich nun sage, die Seele dürfe sich nicht eher emporschwingen wollen, als bis Gott sie höher stellt, so ist dies eine mystische Redeweise.

Wer in dieser Beziehung nur einige Erfahrung hat, der wird mich verstehen. Wem aber diese Sache noch unverständlich ist, dem kann ich sie nicht anders erklären.

In der mystischen Theologie verliert nämlich der Verstand seine Tätigkeit, weil Gott ihn aufhebt. Wenn ich es vermag und Gott mir seine Gnade dazu gibt, werde ich in der Folge noch weiteres verbreiten.

Was ich daher sagen will ist dies, dass man sich nicht anmaßen, ja nicht einmal daran denken soll, selbst den Verstande aufheben oder seine Tätigkeit einstellen zu wollen. Dann blieben wir stumpfsinnig und kalt und würden weder in der einen noch anderen Gebetsart etwas zustande bringen.

Leben 117f

(302-20141222)

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