Freitag, 31. August 2012

Sommerloch – Platz für das Karmelitinnenkloster Hannover



Es gibt Zeiten im Jahresablauf, in denen sich Religiöses scheinbar leichter in den Medien platzieren lässt. Neben der Weihnachtszeit gehört dazu auch das manchmal so beschworene „Sommerloch“. In fast gleichlautenden Artikeln konnte der geneigte Leser nun Informationen über das Karmilitinnenkloster in Hannover erfahren. Sowohl die Webseite des Bistums Hildesheim, als auch die Kirchenzeitung für dieses Bistum und – im Trend der Zeit liegend, auch „ein überkonfessionelles Internet-Projekt der PR-Agentur Himmel & Holle“, glaubeaktuell.net, berichten.

„Mit 23 Jahren trat Schwester Victima nach dem Studium der Theaterwissenschaft in den Orden ein, der Weg hatte sie von zu Hause in eine Klosterneugründung nach Island geführt. Als dort mehr als 21 Schwestern lebten, teilte sich nach der Ordensregel das Kloster, auf den Ruf von Bischof Josef kamen die Karmelitinnen 1998 nach Hannover. Dort leben Schwester Stanislawa (54), Schwester Ancilla (62), Schwester Maria (49) und Schwester Lilia (41) nun zusammen, Schwester Victima ist vom Bischof als ihre Oberin bestimmt.“

Foto: www.images.bistum-hildesheim.de/1/10/7/46905217973854289702.jpg

Das von den Klarissen verlassene Kloster lag leer. Der damalige Bischof von Hildesheim, Josef Homeyer, lud die Karmelitinnen ein, dieses freie Kloster zu übernehmen. Homeyer hatte auf Grund seiner guten Kontakte zu „Kirche in Not“ erfahren, dass die Karmelitinnen in dem von Polen aus gegründeten Kloster Hafnarfjördur (Diözese Reykjavik / Island), wegen des schnellen Wachstums der Gemeinschaft eine neue Gründung machen wollten. Er lud die Nonnen ein. Am 30. September 1998 begannen die Karmelitinnen, noch ohne die Sprache der Einheimischen zu verstehen, ihr klösterliches Leben in dem neuen Karmel in Hannover. Die feierliche Einführung erfolgte am 15. Oktober 1998.

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Die drei oben genannten Artikel findet man HIERHIER und HIER.


S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 174


6.W.K.6.2. Und obwohl sie im Innern der Seele einerseits eine große Sicherheit zu haben scheint, vor allem wenn sie mit Gott allein ist, lebt sie andererseits sehr in Bedrängnis, da sie fürchtet, es könne der Böse sie derart täuschen, dass sie den beleidigt, den sie so sehr liebt.Wegen der Redereien empfindet sie wenig Schmerz, es sei denn, der Beichtvater selbst setzt ihr zu, wie wenn sie etwas dafür könnte. Sie macht nichts anderes als alle ums Gebet zu bitten und Seine Majestät anzuflehen, sie auf einen anderen Weg zu führen,6 da man ihr rät, das zu tun, weil dieser sehr gefährlich sei. Da sie auf ihm aber so große Fortschritte gemacht hat (denn sie kann nicht umhin zu sehen, dass sie das hat), und er, wie sie liest und hört und durch die Gebote Gottes weiß, zum Himmel führt, vermag sie nicht, sich das zu wünschen, selbst wenn sie es wollte, sondern nur sich seinen Händen zu überlassen. Sich das nicht wünschen zu können, schmerzt sie auch noch, weil sei meint, dem Beichtvater nicht zu gehorchen, denn sie meint, dass im Gehorchen und Nicht-Beleidigen unseres Herrn alle Abhilfe liege, um nicht getäuscht zu werden; und so beginge sie ihrer Meinung nach bewusst nicht einmal eine lässliche Sünde,7 auch wenn man sie in Stücke haute; es bedrückt sie sehr zu sehen, dass sie es nicht vermeiden kann, viele zu begehen, ohne es zu merken.

Anmerkungen
6 Vgl. V 25,15.
7 Vgl. CC 1,13. Zum ganzen Absatz vgl. auch V 27; 29.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

2. Y aunque en lo interior del alma parece tiene gran seguridad por una parte, en especial cuando está a solas con Dios, por otra anda muy afligida; porque teme si la ha de engañar el demonio de manera que ofenda a quien tanto ama, que de las murmuraciones tiene poca pena, si no es cuando el mismo confesor la aprieta, como si ella pudiese más. No hace sino pedir a todos oraciones y suplicar a Su Majestad la lleve por otro camino, porque le dicen que lo haga, porque éste es muy peligroso; mas como ella ha hallado por él tan gran aprovechamiento, que no puede dejar de ver que le lleva, como lee y oye y sabe por los mandamientos de Dios el que va al cielo, no lo acaba de desear, aunque quiere, sino dejarse en sus manos. Y aun este no lo poder desear le da pena, por parecerle que no obedece al confesor; que en obedecer y no ofender a nuestro Señor le parece que está todo su remedio para no ser engañada; y así no haría un pecado venial de advertencia porque la hiciesen pedazos, a su parecer; y aflígese en gran manera de ver que no se puede excusar de hacer muchos sin entenderse.

Donnerstag, 30. August 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 173


KAPITEL 6

Darin nennt sie eine Wirkung der Gebetsweise, die im vorigen Kapitel besprochen wurde, an der man erkennt, ob sie echt und keine Selbsttäuschung ist. Es handelt noch von einer weiteren Gnade, die der Herr der Seele erweist, um sie mit Lobpreisungen auf ihn zu betrauen.1

6.W.K.6.1. Durch diese großen Gnaden verharrt die Seele in solcher Sehnsucht, um den, der sie ihr erweist, ganz zu genießen, dass sie in großer, wenn auch köstlicher Qual lebt.2 Heftigste Anstürme von Todesverlangen, und so fleht sie unter Tränen unablässig zu Gott, sie aus dieser Verbannung herauszuholen. Alles, was sie da sieht, ödet sie an. Sobald sie sich allein sieht, findet sie ein wenig Erleichterung, doch stellt sich dieser Schmerz bald wieder ein, denn ohne ihn zu sein, das kommt nicht vor. Kurz, der kleine Schmetterling 4 schafft es nicht, eine dauerhafte Bleibe zu finden; im Gegenteil, da die Seele von Liebe zärtlich dahinlebt, lässt sie jedweder Anlass, den es gibt, um dieses Feuer noch mehr zu entfachen, auffliegen; und so sind in dieser Wohnung die Verzückungen sehr beständig, ohne dass es eine Abhilfe gäbe, um sie zu vermeiden, nicht einmal in der Öffentlichkeit; dann auch gleich Angriffe und Redereien, da man sie nicht ohne Ängste sein lässt, obwohl sie das möchte, denn zahlreich sind die Personen, die sie ihr einreden, vor allem die Beichtväter.5

Anmerkungen
1 Sie beschließt die Beschreibung der Verzückungen mit den Wirkungen, die sie hervorrufen (1-5), und beginnt mit der Darstellung einer weiteren mystischen Gnade, „den Jubelrufen und einem wundersamen Beten“ (6M 6,10), was sie als „eine starke Einung der Seelenvermogen“ darstellt (aaO.).
2 Zur paradoxen Verbindung von Schmerz und Wonne siehe auch Anm. zu 6M 2,2.
3 Zu der – durch ihre tiefen Gotteserfahrungen verstärkten – Spannung zwischen Todessehnsucht und irdischem Leben bei Teresa siehe Anm. zu 3M 1,2.
4 Die Allegorie aus 5M 2,2 wird wieder aufgegriffen.
5 Vgl. V 23,11f; 25,14.22; 26,3; 29,4; außerdem CC 53,19.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

CAPÍTULO 6

En que dice un efecto de la oración que está dicha en el capítulo pasado. Y en qué se entenderá que es verdadera y no engaño. - Trata de otra merced que hace el Señor al alma para emplearla en sus alabanzas.

1. De estas mercedes tan grandes queda el alma tan deseosa de gozar del todo al que se las hace, que vive con harto tormento, aunque sabroso; unas ansias grandísimas de morirse, y así, con lágrimas muy ordinarias pide a Dios la saque de este destierro. Todo la cansa cuanto ve en él; en viéndose a solas tiene algún alivio, y luego acude esta pena, y en estando sin ella, no se hace. En fin, no acaba esta mariposica de hallar asiento que dure; antes, como anda el alma tan tierna del amor, cualquier ocasión que sea para encender más ese fuego la hace volar; y así en esta morada son muy continuos los arrobamientos, sin haber remedio de excusarlos, aunque sea en público, y luego las persecuciones y murmuraciones, que aunque ella quiera estar sin temores no la dejan, porque son muchas las personas que se los ponen, en especial los confesores.

Mittwoch, 29. August 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 172


6.W.K.5.12. Um nun aber auf den Mut zurückzukommen, dessen es bedarf, meint ihr, das geht alles so leicht? Es fühlt sich ja wirklich so an, als trennte sich die Seele vom Leib, weil man merkt, dass einem die Sinne schwinden, aber nicht versteht wozu. Da ist es nötig, dass der ihn gebe, der auch alles Übrige gibt. Ihr werdet sagen, dass diese Furcht reichlich entlohnt wird. Das sage ich auch! Er, der so viel zu geben vermag, sei für immer gepriesen! Möge es Seiner Majestät gefallen, uns zu geben, damit wir würdig seien, ihm zu dienen.24 Amen.

Anmerkungen
24 Man beachte die Reihenfolge: Der Mensch muss nicht zuerst würdig werden, Gnadengeschenke von Gott zu erhalten, sondern es ist vielmehr umgekehrt: Die umsonst geschenkte Gnade macht ihn würdig, Gott so zu dienen, wie es ihm angemessen ist.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

12. Pues tornando al ánimo que es menester, ¿paréceos que es tan liviana cosa?; que verdaderamente parece que el alma se aparta del cuerpo, porque se ve perder los sentidos y no entiende para qué. Menester es que le dé el que da todo lo demás. Diréis que bien pagado va este temor. Así lo digo yo. Sea para siempre alabado el que tanto puede dar. Plega a Su Majestad, que nos dé para que merezcamos servirle, amén.
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