Freitag, 23. Mai 2014

Wahrheit

Ich weiß nicht, was jene fürchten, die sich scheuen, dem innerlichen Gebete sich hinzugeben, und ich sehe nicht ein, warum sie sich fürchten.

Der böse Feind geht hier meisterhaft zu Werke, um uns in Wahrheit zu schaden, wenn er uns Furcht vor dem Gebete einflößt und dadurch bewirkt,
dass wir nicht darüber nachdenken,
wie oft uns schwer wir Gott beleidigt haben,
wie viel wir ihm schulden,
dass es eine Hölle und eine ewige Glorie gibt,
und wie große Mühseligkeiten und Schmerzen
der Herr für uns erduldet hat.

In solchen Betrachtungen bestand mein ganzes Gebet, solange ich noch in den Gefahren lebte, über die ich gesprochen habe. Über diese Wahrheiten dachte ich, wenn es mir möglich war, nach.

Leben 89f

(171-20140523)

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