Donnerstag, 8. November 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 243

6.W.K.11.7. Denken wir nun, Schwestern, an jene, die in der Hölle sind, die weder diesen Gleichmut oder dieses Glück und Gefallen haben, das Gott in die Seele legt, noch einsehen, dass dieses Leid gewinnbringend ist, sondern die immer nur mehr und mehr leiden – ich sage mehr und mehr, was die zusätzlichen 15 Leiden anbelangt –, wobei die Qual der Seele viel schlimmer als die des Leibes, und die von ihnen erlittenen unvergleichlich schlimmer sind als die, die wir hier genannt haben; und dann zu sehen, dass diese für immer und ewig andauern sollen, wie wird es da diesen unglücklichen Seelen wohl gehen? Und was können wir in diesem so kurzen Leben überhaupt tun oder erleiden, was etwas sein mag, um uns von so schrecklichen und ewigen Qualen freizuhalten? Ich sage euch, dass man unmöglich zu verstehen geben kann, wenn man es nicht durchmacht, wie sehr das Leiden der Seele fühlbar ist und wie anders als das des Leibes. Der Herr selbst will, dass wir es begreifen, damit wir besser verstehen, wie viel wir ihm verdanken, da er uns in einen Lebensstand geführt hat, in dem wir durch sein Erbarmen hoffen dürfen, dass er uns davon 16 freihalten und unsere Sünden vergeben wird. 17


Anmerkungen
15 Accidentales, ein Begriff der scholastischen Theologie, der zufolge neben der allgemeinen („wesenhaften“) Höllenqual, die für alle Verdammten gleichermaßen gilt, jedem von ihnen noch zusätzliche, individuell bemessene Qualen zuteil werden, je nach Schwere und Art der begangenen Schuld. Vgl. V 27,14, wo die Autorin parallel dazu von der ganz individuellen „zusätzlichen Herrlichkeit“ spricht, die denen, die sich Gott in diesem Leben restlos hingegeben haben, im Himmel über das allgemeine („wesenhafte“) Maß hinaus zuteil wird. – Der Einschub steht im Autograph am Rand.
16 Von den Höllenqualen.
17 Vgl. V 32,3ff. Hier klingt wieder die damals, ja bis heute verbreitete Meinung an, das Ordensleben als „Stand der Vollkommenheit“ sei der sicherste Stand. Siehe z.B. V 7,15 mit der dortigen Anm.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

7. Pues consideremos, hermanas, aquellos que están en el infierno, que no están con esta conformidad, ni con este contento y gusto que pone Dios en el alma, ni viendo ser ganancioso este padecer, sino que siempre padecen más y más, digo más y más, cuanto a las penas accidentales). Siendo el tormento del alma tan más recio que los del cuerpo y los que ellos pasan mayores sin comparación que éste que aquí hemos dicho, y éstos ver que han de ser para siempre jamás, ¿qué será de estas desventuradas almas? Y ¿qué podemos hacer en vida tan corta, ni padecer, que sea nada para librarnos de tan terribles y eternales tormentos? Yo os digo que será imposible dar a entender cuán sentible cosa es el padecer del alma, y cuán diferente al del cuerpo, si no se pasa por ello; y quiere el mismo Señor que lo entendamos, para que más conozcamos lo mucho que le debemos en traernos a estado, que, por su misericordia, tenemos esperanza de que nos ha de librar y perdonar nuestros pecados.

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