Dienstag, 30. Oktober 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 234


6.W.K.10.6. Ich wünschte mir, es in diesem Fall noch mehr verdeutlichen zu können, aber es lässt sich nicht sagen. Entnehmen wir daraus, Schwestern, dass es gut ist, uns immer wieder eifrig darum zu bemühen, in dieser Wahrheit zu leben,12 um uns wenigstens  in etwa unserem Gott und Bräutigam anzugleichen.Ich meine damit nicht nur, keine Lüge zu sagen, denn in dieser Hinsicht sehe ich – gottlob! –, dass ihr in diesen Häusern13 sehr darauf achtet, auf keinen Fall eine zu sagen, sondern dass wir vor Gott und vor den Leuten auf jede erdenkliche Weise in der Wahrheit leben, vor allem dass wir nicht für besser gehalten werden wollen als wir sind,14 und bei unseren Werken Gott geben, was sein, und uns, was unser ist, und uns bemühen, in allem die Wahrheit herauszustellen, denn so werden wir diese Welt, die nur Lug und Trug ist 15 und als solche keinen Bestand hat, für gering halten.

Anmerkungen
12 Vgl. auch den nächsten Absatz mit der berühmten Definition der Demut als „in der Wahrheit leben.“
13 In den von ihr gegründeten Klöstern.
14 Diese Forderung gewinnt vor der Höherschätzung des Ordenslebens gegenüber den anderen Lebensständen und dem damit verbundenen Streben nach Anerkennung (honra) gerade in kirchlichen und Ordenskreisen eine besondere Bedeutung. Siehe V 21,9; CE 64,1 (CV 36,4); MC 2,26.
15 Hier nimmt Teresa wieder einmal die damalige Gesellschaft aufs Korn, in der es als höchstes Ziel galt, irgendeinen Adelstitel zu besitzen, um nur ja nicht zu den konvertierten Juden zu gehören. Sie hat in ihrer eigenen Familie erlebt, dass man dafür Bestechung und Dokumentenfälschung in Kauf nahm, also „Lug und Trug“. Siehe dazu T. Egido, Ambiente histórico, 83-92.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

6. Yo quisiera poder dar más a entender en este caso, mas no se puede decir. Saquemos de aquí, hermanas, que para conformarnos con nuestro Dios y Esposo en algo, será bien que estudiemos siempre mucho de andar en esta verdad. No digo sólo que no digamos mentira, que en eso, gloria a Dios, ya veo que traéis gran cuenta en estas casas con no decirla por ninguna cosa; sino que andemos en verdad delante de Dios y de las gentes de cuantas maneras pudiéremos, en especial no queriendo nos tengan por mejores de lo que somos, y en nuestras obras dando a Dios lo que es suyo y a nosotras lo que es nuestro, y procurando sacar en todo la verdad, y así tendremos en poco este mundo, que es todo mentira y falsedad, y como tal no es durable.

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