Mittwoch, 12. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 186

KAPITEL 7
Es handelt davon, was den Schmerz ausmacht, den die Seelen über ihre Sünden empfinden, denen Gott die besagten Gnaden erweist. Sie sagt, welch gewaltiger Irrtum es ist, sich – auch wenn man noch so geistlich ist – nicht in der Vergegenwärtigung der Menschheit1 unseres Herrn und Heilands Jesus Christus und seines allerheiligsten Leidens und Lebens und seiner glorreichen Mutter und der Heiligen zu üben. Das ist sehr nützlich.

6.W.K.7.1. Es mag euch scheinen, Schwestern, dass diese Seelen, denen sich der Herr auf so besondere Weise mitteilt (vor allem könnten das, was ich sagen will, diejenigen meinen, die noch nicht zu diesen Gnaden gelangt sind; denn wenn sie es schon verkostet haben und es von Gott kommt, werden sie das, was ich sagen will, einsehen), schon so sicher sind, sich seiner auf immer zu erfreuen, dass sie nichts zu befürchten haben, noch ihre Sünden zu beweinen bräuchten. Und das wäre ein ganz gewaltiger Irrtum, denn der Kummer über die Sünden wächst um so mehr, je mehr man von unserem Gott empfängt.2 Und ich bin überzeugt, dass der Schmerz nicht aufhören wird, bis wir dort sind, wo ihn nichts mehr verursachen kann.

Anmerkungen
1 Das Thema der Menschheit Christi (Humanidad de Cristo) – mit anderen Worten: die Orientierung am Leben und Sterben Jesu von Nazareth – spielt in der Spiritualität und Gebetslehre Teresa eine Schlüsselrolle; siehe außer diesem Kapitel (6M 7,5-15) vor allem auch V 22 und ferner V 12,1; CC 54,22; usw. Vgl. auch Anhang I (Stichwort Menschheit Christi).
2 Damit gibt Teresa selbst eine Erklärung, warum sie sich in ihrer Vida immer wieder als große Sünderin bezeichnet.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

CAPÍTULO 7
Trata de la manera que es la pena que sienten de sus pecados las almas a quien Dios hace las mercedes dichas. - Dice cuán gran yerro es no ejercitarse, por muy espirituales que sean, en traer presente la Humanidad de nuestro Señor y Salvador Jesucristo, y su sacratísima Pasión y vida, y su gloriosa Madre y santos. - Es de mucho provecho.

1. Pareceros ha hermanas, que a estas almas que el Señor se comunica tan particularmente en especial podrán pensar esto que diré las que no hubieren llegado a estas mercedes, porque si lo han gozado, y es de Dios, verán lo que yo diré), que estarán ya tan seguras de que han de gozarle para siempre, que no tendrán que temer ni que llorar sus pecados; y será muy gran engaño, porque el dolor de los pecados crece más, mientras más se recibe de nuestro Dios. Y tengo yo para mí que hasta que estemos adonde ninguna cosa puede dar pena, que ésta no se quitará.

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