Dienstag, 11. September 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 185

6.W.K.6.13. Möge es Seiner Majestät gefallen, dass er uns diese Gebetsweise oft schenkt, da sie so sicher und gewinnbringend ist! Erwerben können wir sie nicht, da sie etwas ganz Übernatürliches ist; 30 doch kommt es vor, dass es einen Tag lang anhält und die Seele herumläuft wie jemand, der viel getrunken hat, aber nicht so viel, dass er von Sinnen ist, oder wie ein Melancholiker, der den Verstand noch nicht ganz verloren hat, aber von etwas, das er sich in den Kopf gesetzt hat, nicht mehr los kommt, noch es jemanden gibt, der ihn da herausholte.31 Es sind dies ziemlich grobe Vergleiche für etwas so Kostbares, aber mein Geist trifft auf keine anderen. Es ist nämlich so, dass diese Freude sie auf sich und alle Dinge vergessen lässt, so dass sie nichts bemerkt noch zu sagen vermag außer das, was ihrer Freude entspringt, und das sind Lobpreisungen Gottes. Helfen wir dieser Seele, meine Töchter, wir alle! Wozu wollen wir denn mehr Hirn haben? Was kann uns größeres Glück verschaffen? Und helfen sollen uns alle Geschöpfe, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen! Amen! Amen!

Anmerkungen
30 Im Sinne von: „von Gott geschenkt.“
31 Ein erneuter Hinweis, dass der Begriff „Melancholie“ damals recht weit gefasst war. An dieser Stelle steht er für das seelische Leiden, das man heute wohl am ehesten als „Zwangsneurose“ bezeichnen würde; vgl. 3M 1,6 und 6M 3,1 mit Anm.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)

13. Plega a Su Majestad que muchas veces nos dé esta oración, pues es tan segura y gananciosa; que adquirirla no podremos, porque es cosa muy sobrenatural; y acaece durar un día, y anda el alma como uno que ha bebido mucho, mas no tanto que esté enajenado de los sentidos; o un melancólico, que del todo no ha perdido el seso, mas no sale de una cosa que se le puso en la imaginación ni hay quien le saque de ella.
Harto groseras comparaciones son éstas para tan preciosa causa, mas no alcanza otras mi ingenio; porque ello es así que este gozo la tiene tan olvidada de sí y de todas las cosas, que no advierte ni acierta a hablar, sino en lo que procede de su gozo, que son alabanzas de Dios.
Ayudemos a esta alma, hijas mías, todas. ¿Para qué queremos tener más seso?; ¿qué nos puede dar mayor contento? ¡Y ayúdennos todas las criaturas, por todos los siglos de los siglos, amén, amén, amén!

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