Dienstag, 12. Juni 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 94


5.W.K.1.4. Sogar beim Lieben, sofern sie das tut, versteht sie nicht, wie das ist, noch was es ist, das sie liebt, auch nicht, was sie möchte, sondern ist wie einer, der der Welt gänzlich gestorben ist, um um so mehr in Gott zu leben. Deshalb ist es ein köstlicher Tod, eine Entwurzelung der Seele aus allen Tätigkeiten, die sie ausüben mag, solange sie im Leib weilt. Denn auch wenn es tatsächlich so aussieht, als würde sich die Seele von ihm entfernen, um lieber bei Gott zu sein, so dass ich nicht einmal weiß, ob ihr noch genug Leben zum Atmen verbleibt (darüber dachte ich gerade nach, und mir scheint, eher nicht, doch  wenn ja, erkennt sie zumindest nicht, dass sie es tut), möchtesich ihr Verstand voll mit dem Verstehen dessen beschäftigen, was sie da verspürt. Und da seine Kräfte dazu nicht ausreichen, bleibt er so verblüfft zurück, dass er, falls er sich nicht schon ganz verliert, „weder Hand noch Fuß rührt,“ wie wir hierzulande von jemandem sagen, der so ohnmächtig ist, dass er tot zu sein scheint.14

O Geheimnisse Gottes! Nie würde ich genug bekommen vom Bemühen, sie verständlich zu machen, wenn ich nur meinte, es in etwa hinzukriegen. Und so will ich tausend Ungereimtheiten sagen, um vielleicht doch manchmal das Richtige zu treffen, damit wir den Herrn sehr preisen.

Anmerkungen
14 Das „Gebet der Gotteinung“ ist gekennzeichnet durch zwei Extreme: Die Seelenvermögen sind „alle fur die Dinge der Welt eingeschlafen ..., um um so mehr in Gott zu leben“ (5M 1,3f.); es ist „eine Entwurzelung der Seele aus allen Tatigkeiten, ... um lieber bei Gott zu sein“ (5M 1,4). Bezeichnend ist folgende Formulierung: „Nun werdet ihr meinen, dass sie wohl kaum bei sich, sondern so versunken sei, dass sie auf nichts mehr achten konne: Auf alles, womit Gott gedient ist, viel besser als fruher“ (7M 1,8). „Die Seelenvermogen und Sinne sind hier alle eingeschlafen“ (5M 1,12). Wenn es Gotteinung ist, dann „gibt es keine Phantasie, die diesem Gut im Wege stehen konnte“ (5M 1,5). Der Verstand möchte „etwas von dem verstehen, was sie da verspurt“ und „bleibt verblufft zuruck;“ der Wille „ist ganz hingegeben“ (5M 1,12; 2,12; 4,5). Die Erfahrung der Gegenwart Gottes: „Seine Majestat ist dem innersten Wesen der Seele so nahe und angeeint“ (5M 1,5); Gott wirkt in der „Mitte unserer Seele“ (5M 1,12); „im Knochenmark“ (5M 1,6); er „macht sich im Innern dieser Seele fest“ (5M 1,9); die Seele „kann nicht daran zweifeln, dass sie in Gott und Gott in ihr war“ (5M 1,9). Wo diese Gewissheit nicht da ist, „bei dem wurde ich nicht sagen, dass es eine Einung der ganzen Seele mit Gott ist“ (5M 1,11). Dabei ist der Mensch passiv: „Und da wir keinen Anteil daran haben“ (5M 1,11); „wir konnen nicht eintreten, mogen wir noch so viele Anstrengungen machen“ (5M 1,12); „das liegt nicht in unserer Hand, mogen wir noch so viel tun, so lange es Gott nicht gefallt, uns diese Gnade von neuem zu schenken“ (5M 2,9). Die Vorbereitung: „In geringer Zahl machen wir uns dafur bereit“ (5M 1,2); „viel konnen wir tun, indem wir uns bereit machen“ (5M 2,1); „eine Seele, die sich Muhe gibt voranzukommen, wird grose Dinge erleben“ (5M 2,7); „wenn die Seele, der Gott diese Gnaden gewahrt, sich bereit macht“ (5M 2,1). „Wenn jeder das gibt, was er hat“ und „ihr nichts fur euch zuruckbehaltet,“ das ist Sich-Vorbereiten (5M 1,4); „all das, was wir da ... konnen, ist gering“ (5M 4,10). Die Dauer: „Es geht sehr schnell voruber“ (5M 4,4); „es halt kurze Zeit an“ (5M 1,3); „nie dauert es eine halbe Stunde lang“ (5M 2,7). Diese Gotteinung „verdichtet sich noch nicht zur geistlichen Verlobung, ... sondern sie kommen zum Anschauen zusammen, ... dass die Seele auf geheimnisvolle Weise sieht, wer ihr Brautigam ist“ (5M 4,4).


(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


…. ; [4] hasta el amar -si lo hace- no entiende cómo, ni qué es lo que ama ni qué querría; en fin, como quien de todo punto ha muerto al mundo para vivir más en Dios, que así es: una muerte sabrosa, un arrancamiento del alma de todas las operaciones que puede tener estando en el cuerpo; deleitosa, porque aunque de verdad parece se aparta el alma de él para mejor estar en Dios, de manera que aun no sé yo si le queda vida para resolgar (ahora lo estaba pensando y paréceme que no, al menos si lo hace no se entiende si lo hace), todo su entendimiento se querría emplear en entender algo de lo que siente y, como no llegan sus fuerzas a esto, quédase espantado de manera que, si no se pierde del todo, no menea pie ni mano, como acá decimos de una persona que está tan desmayada que nos parece está muerta.

¡Oh secretos de Dios!, que no me hartaría de procurar dar a entenderlos si pensase acertar en algo, y así diré mil desatinos, por si alguna vez atinase, para que alabemos mucho al Señor.

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