Donnerstag, 17. Mai 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 68


4.W.K.2.2. Das, was ich Wonnen Gottes nenne und an anderer Stelle als Gebet der Ruhe bezeichnet habe,6 ist von ganz anderer Art, wie es diejenigen von euch, die es durch Gottes Erbarmen erlebt haben, verstehen werden. Stellen wir uns vor, um es besser zu verstehen, wir sähen zwei Brunnen mit zwei Becken, die sich mit Wasser füllen. Ich finde nichts Passenderes, um gewisse geistliche Dinge zu erklären als das Wasser; ich habe es, weil ich wenig weiß und meine Intelligenz mir auch nicht weiterhilft und ich dieses Element sehr liebe,7 aufmerksamer betrachtet als andere Dinge,8 doch muss es wohl in allem, was dieser so große und weise Gott erschaffen hat, viele Geheimnisse geben, aus denen wir schöpfen können. So machen das auch diejenigen, die sich darauf verstehen, auch wenn ich glaube, dass es in jeder Kleinigkeit, die Gott erschaffen hat – und sei es eine winzige Ameise –, mehr gibt, als man erkennt.

Anmerkungen
6 Siehe V 14-15; CE 52-53 bzw. CV 30-31. Es sind „Geschenke oder Wonnen“ (7M 3,8), „die der Herr in der Kontemplation schenkt“ (6M 9,17); sie kommen „von ihrem Ursprung selbst, der Gott ist“ (4M 2,4.5), und „es verschenkt der Herr was er will, wie er will und wem er will“ (4M 1,2; 2,6.10). Ihren Ursprung haben sie „in der Seelenmitte“ (4M 2,5), „in jenem inneren Abgrund“ (4M 2,6), „in der Tiefe in uns“ (aaO.).
7 In der Tat ist das Wasser eines der wichtigsten und vielschichtigsten Symbole Teresas, wohl auch vor dem Hintergrund des dürren Klimas der kastilischen Hochebene, wo sie zuhause war; vgl. auch die vier Bewässerungsarten in V 11-21 und die Quelle lebendigen Wassers in CE 30ff bzw. CV 19ff. In den Sechsten und Siebten Wohnungen wird sie dieses Symbol erneut aufgreifen; siehe 6M 5,3; 6,9; 11,5f; 7M 2,4.6.9; 3,13.
8 Vgl. V 9,5.


(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


2. Los que yo llamo «gustos de Dios» -que en otra parte lo he nombrado «oración de quietud»- es muy de otra manera, como entenderéis las que lo habéis probado por la misericordia de Dios. Hagamos cuenta, para entenderlo mejor, que vemos dos Fuentes con dos pilas que se hinchen de agua, que no me hallo cosa más a propósito para declarar algunas de espíritu que esto de agua; y es, como sé poco y el ingenio no ayuda y soy tan amiga de este elemento, que le he mirado con más advertencia que otras cosas; que en todas las que crió tan gran Dios, tan sabio, debe haber hartos secretos de que nos podemos aprovechar, y así lo hacen los que lo entienden, aunque creo que en cada cosita que Dios crió hay más de lo que se entiende, aunque sea una hormiguita.

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