3.W.K.2.4.
Da erleidet ein reicher Mensch ohne Kinder oder jemanden, dem er sein Vermögen
gern gäbe, eine Einbuße, doch nicht so, dass es ihm mit dem, was verbleibt, am
Notwendigen und auch noch darüber hinaus für sich und sein Haus fehlen könnte.
Wenn dieser nun so aufgeregt und beunruhigt herumliefe, als hätte er kein
Stückchen Brot mehr zu essen, wie sollte der Herr ihn dann bitten, alles für
ihn zu verlassen? Nun wirft er aber ein, dass er es nur für die Armen wolle;
ich glaube aber, viel lieber als diese Nächstenliebe ist es Gott, dass ich mich
dem anpasse, was Seine Majestät macht, und meine Seelenruhe bewahre, auch wenn ich mich darum bemühen sollte.Wenn
einernicht so handelt, weil ihn der Herr noch nicht so weit gebracht hat,
meinetwegen! Aber dann soll er einsehen, dass ihm diese Freiheit des Geistes
noch fehlt, und dadurch wird er sich dafür bereiten, dass der Herr sie ihm
schenkt, weil er ihn darum bitten wird.
Da
hat jemand reichlich zu essen und sogar im Überfluss; nun bietet sich ihm die
Gelegenheit, noch mehr Besitz zu erwerben. Es anzunehmen, wenn man es ihm gibt,
meinetwegen, in Ordnung! Aber es sich zu verschaffen, und nachdem man es
erhalten hat, sich immer noch mehr zu verschaffen, mag dabei die Absicht noch
so gut sein, wie man will (die muss man allerdings haben, denn, wie ich schon
gesagt habe,2 sind das ja Menschen des
inneren Betens und auf dem Weg der Tugend), nun, die brauchen nicht zu
befürchten, dass sie in die näher beim König liegenden Wohnungen hinaufsteigen
werden.3
Anmerkungen
2 In 3M 2,1.
3 Eine der vielen Stellen, an denen die Autorin bewusst Ironie
einsetzt, um ihren Standpunkt unmissverständlich klar zu machen. Gracián
korrigiert abschwächend: „... dass man so leicht ... hinaufsteigen
wird,“ doch ist auch diese Korrektur von anderer Hand –
evtl. von Teresa selbst – wieder gestrichen worden. – Der Leser beachte ferner,
dass hier und an einigen weiteren Stellen der Inneren Burg das Bild der
konzentrischen Bewegung nach innen mit dem des Aufstiegs, das seit
Pseudo-Dionysius Areopagita in der christlichen Spiritualitätsgeschichte verankert
ist, verbunden wird.
(Teresa
von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke
Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan
OCD, Elisabeth Peeters OCD)
4. Viene a una persona rica, sin hijos ni para quién querer la hacienda,
una falta de ella, mas no es de manera que en lo que le queda le puede faltar
lo necesario para sí y para su casa, y sobrado. Si éste anduviese con tanto
desasosiego e inquietud como si no le quedara un pan que comer, ¿cómo ha de
pedirle nuestro Señor que lo deje todo por El? Aquí entra el que lo siente
porque lo quiere para los pobres. - Yo creo que quiere Dios más que yo me
conforme con lo que Su Majestad hace y, aunque lo procure, tenga quieta mi
alma, que no esta caridad. Y ya que no lo hace, porque no ha llegádole el Señor
a tanto, enhorabuena; mas entienda que le falta esta libertad de espíritu, y
con esto se dispondrá para que el Señor se la dé, porque se la pedirá.
Tiene una persona bien de comer, y aun sobrado; ofrécesele poder
adquirir más hacienda: tomarlo, si se lo dan, enhorabuena, pase; mas procurarlo
y, después de tenerlo, procurar más y más, tenga cuan buena intención quisiere
(que sí debe tener, porque -como he dicho- son estas personas de oración y
virtuosas), que no hayan miedo que suban a las moradas más juntas al Rey.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.