Dienstag, 3. April 2012

S. Teresa: Die innere Burg – Castillo - 28

2.W.K.1.9. Gebt darum den Mut nicht auf, wenn ihr einmal hinfallen solltet, und hört nicht auf, euch um das Weiterkommen zu bemühen, denn sogar diesen Fall wird Gott zum Guten wenden, wie es ein Theriakverkäufer 27 macht, der zuerst von dem Gift trinkt, um zu probieren, ob es gut ist.Wenn wir nirgendwo sonst unsere Erbärmlichkeit und den großen Schaden sähen, den uns dieses Herumstreunen zufügt, als nur in diesem Kampf, den es uns kostet, um uns immer wieder neu zu sammeln, so ist das genug. Kann es etwas Schlimmeres geben, als uns nicht in unserem eigenen Haus zu befinden? Wie können wir die Hoffnung hegen, in anderen Häusern Ruhe zu finden, wo wir im eigenen schon nicht für Ruhe sorgen können, sondern so große und echte Freunde und Verwandten, wie es unsere Seelenvermögen sind, mit denen wir immer, sogar gegen unseren Willen, zusammenleben müssen, gegen uns Krieg führen, weil sie, wie es scheint, wegen der Kriege verärgert sind, die unsere Fehlhaltungen gegen sie angezettelt haben? Friede, Friede! Wie oft, meine Schwestern, hat der Herr das zu seinen Aposteln gesagt und sie dazu ermahnt! Glaubt mir also: Wenn wir ihn nicht in unserem eigenen Haus haben und suchen, werden wir ihn in der Fremde nicht finden. Schluss mit diesem Krieg! Um des Blutes willen, das er für uns vergossen hat, bitte ich diejenigen, die noch nicht angefangen haben, in sich zu gehen; und diejenigen, die damit angefangen haben, bitte ich, dass es dieser Krieg nicht fertig bringe, sie zum Umkehren zu bewegen. Sie mögen bedenken, dass der Rückfall schlimmer ist als der Fall; dann sehen sie, was sie verlieren. Sie sollen auf das Erbarmen Gottes vertrauen und keinesfalls auf sich selbst; 28 dann werden sie erleben, wie Seine Majestät sie von den einen Wohnungen zu den nächsten führt und in das Land bringt, wo diese wilden Tiere sie weder anrühren noch abhetzen können, sondern man sie alle unterjocht und ihrer spottet und viel mehr Güter genießt als man sich wünschen könnte, schon in diesem Leben, meine ich.29

Anmerkungen
27 Ein wichtiges, opiumhaltiges Allheilmittel des Mittelalters; Teresa zeigt sich immer wieder bestens informiert über die medizinischen Möglichkeiten bzw. Scharlatanerie ihrer Zeit.Weitere Beispiele für ihr breites Interesse für die verschiedensten Lebensbereiche, u. a. auch für Naturphänomene und technische Vorgänge in 6M 5,2 (die elektrische Aufladung von Bernstein); 6M 5,9 (die Funktionsweise einer Büchse); 6M 6,8 (der Destillierkolben).
28 Ein wichtiger Grundsatz der Spiritualität Teresas: Anerkennen, dass wir uns das Eigentliche nicht selbst schenken können, und es statt dessen von Gott erwarten, also auf sein Erbarmen vertrauen; vgl. MC 3,12 und ferner V 19,3; 25,17; CE 49,1; CC 1,20; usw.
29 Vgl. MC 4,8: „Bedenken wir, dass er den Lohn fur unsere Liebe zu ihm nicht für das andere Leben aufbewahrt, sondern die Auszahlung hier schon beginnt;“ siehe ferner MC 3,14; 5M 3,3; 6M 4,10; V 18,9. Dass Gott den Menschen nicht erst im Jenseits, sondern bereits in diesem Leben überreich – letztlich mit sich selbst – beschenkt, sagt auch Johannes vom Kreuz; vgl. 1S 7,2; 8,5; 2S 5,2.5.11; 8,2; 9,4; 2 N 24,3; CA 15,1; CB 22,3; 24,2; LB 1,15; und viele weitere Stellen.

(Teresa von Avila, Wohnungen der Inneren Burg, Vollständige Neuübertragung, Gesammelte Werke Bd.4, Herder 2005, Herausgegeben, übersetzt und eingeleitet von Ulrich Dobhan OCD, Elisabeth Peeters OCD)


9. Por eso, no os desaniméis, si alguna vez cayereis, para dejar de procurar ir adelante; que aun de esa caída sacará Dios bien, como hace el que vende la triaca para probar si es buena, que bebe la ponzoña primero. Cuando no viésemos en otra cosa nuestra miseria y el gran daño que nos hace andar derramados, sino en esta batería que se pasa para tornarnos a recoger, bastaba. ¿Puede ser mayor mal que no nos hallemos en nuestra misma casa? ¿Qué esperanza podemos tener de hallar sosiego en otras cosas, pues en las propias no podemos sosegar? Sino que tan grandes y verdaderos amigos y parientes y con quien siempre, aunque no queramos, hemos de vivir, como son las potencias, ésas parece nos hacen la guerra, como sentidas de las que a ellas les han hecho nuestros vicios. ¡Paz, paz!, hermanas mías, dijo el Señor, y amonestó a sus Apóstoles tantas veces. Pues creeme, que si no la tenemos y procuramos en nuestra casa, que no la hallaremos en los extraños. Acábese ya esta guerra; por la sangre que derramó por nosotros lo pido yo a los que no han comenzado a entrar en sí; y a los que han comenzado, que no baste para hacerlos tornar atrás. Miren que es peor la recaída que la caída; ya ven su pérdida; confíen en la misericordia de Dios y nonada en sí, y verán cómo Su Majestad le lleva de unas moradas a otras y le mete en la tierra adonde estas fieras ni le puedan tocar ni cansar, sino que él las sujete a todas y burle de ellas, y goce de muchos más bienes que podría desear, aun en esta vida digo.

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