Freitag, 20. Januar 2012

Karmelberg / Monte carmelo 1.4.4

4 Das gesamte Sein der Geschöpfe ist demnach, mit Gottes unendlichem Sein verglichen, so gut wie nichts. Darum aber ist eine Seele, die an ihnen hängt, vor Gott ebenso nichts und weniger als nichts; denn, wie gesagt, die Liebe schafft Gleichheit und Ähnlichkeit und erniedrigt sogar unter das, was man liebt. Darum vermag sich eine Seele dieser Art in keiner Weise dem menschlichen Sein Gottes zu vereinigen; denn was nicht ist, paßt nicht zu dem, der ist.

Wir bringen einige Beispiele:

a) Alle Schönheit der Geschöpfe ist im Vergleich mit der unendlichen Schönheit Gottes überaus häßlich, wie Salomon in seinen Sprüchen sagt: Fallax gratia, et vana est pulchritudo. Anmut täuscht, und flüchtig ist Schönheit (3 I, 30). Darum ist eine Seele, die an der Schönheit eines Geschöpfes hängt, vor Gott überaus häßlich. Eine häßliche Seele aber kann nicht in die Schönheit Gottes umgestaltet werden; denn die Missgestalt erschwingt sich nicht zur Schönheit.

b) Und alle Huld und Anmut der Geschöpfe ist im Vergleich mit Gottes Huld höchst widerlich und abstoßend. Darum ist die Seele, die sich verliebt in Huld und Anmut der Geschöpfe ganz reizlos und abstoßend in Gottes Augen; denn so ist sie der unendlichen Huld Gottes und seiner Lieblichkeit nicht fähig, weil das Unholde weit entfernt ist vom Huldvollen.

c) Und alles Gutsein der Geschöpfe dieser Welt kann, mit dem Gutsein Gottes verglichen, Bosheit genannt werden; denn niemand ist gut außer Gott (Lk 18, 19). Darum ist die Seele, die ihr Herz an das Gute dieser Welt hängt, äußerst böse vor Gott. Da nun Bosheit nicht Raum hat für Güte, vermag eine solche Seele sich Gott nicht zu vereinigen, der die höchste Güte ist.

d) Und alle Weisheit der Welt samt menschlicher Tüchtigkeit ist verglichen mit der unendlichen Weisheit Gottes abgründige Unwissenheit, wie es der hl. Paulus auch an die Korinther schreibt mit den Worten: Sapientia huius mundi stultitia est apud Deum. - Die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott (I, 3, 19


Johannes vom Kreuz, Empor den Karmelberg, Einsiedeln (2003)
Übertragung von Oda Schneider

*****

4. De manera que todo el ser de las criaturas, comparado con el infinito (ser) de Dios, nada es. Y, por tanto, el alma que en el pone su afición, delante de Dios tambien es nada, y menos que nada; porque, como habemos dicho, el amor hace igualdad y
semejanza, y aun pone más bajo al que ama. Y, por tanto, en ninguna manera podrá esta alma unirse con el infinito ser de Dios, porque lo que no es no puede convenir con lo que es. Y descendiendo en particular a algunos ejemplos:

- Toda la hermosura de las criaturas, comparada con la infinita hermosura de Dios, es suma fealdad, según Salomón en los Proverbios (31, 30) dice: Fallax gratia, et vana est pulchritudo: Engañosa es la belleza y vana la hermosura. Y así, el alma que está aficionada a la hermosura de cualquiera criatura, delante de Dios sumamente fea es; y, por tanto, no podrá esta alma fea transformarse en la hermosura que es Dios, porque la fealdad no alcanza a la hermosura.

- Y toda la gracia y donaire de las criaturas, comparada con la gracia de Dios, es suma desgracia y sumo desabrimiento; y, por eso, el alma que se prenda de las gracias y donaire de las criaturas, sumamente es desgraciada y desabrida delante los ojos de Dios; y así no puede ser capaz de la infinita gracia de Dios y belleza, porque lo desgraciado grandemente dista de lo que infinitamente es gracioso.

- Y toda la bondad de las criaturas del mundo, comparada con la infinita bondad de Dios, se puede llamar malicia. Porque nada hay bueno sino solo Dios (Lc. 18, 19); y, por tanto, el alma que pone su corazón en los bienes del mundo, sumamente es mala delante de Dios. Y así como la malicia no comprehende a la bondad, así esta tal alma no podrá unirse con Dios, el cual es suma bondad.

- Y toda la sabiduría del mundo y habilidad humana, comparada con la sabiduría infinita de Dios, es pura y suma ignorancia, según escribe san Pablo ad Corinthios (1 Cor. 3, 19), diciendo: Sapientia huius mundi stultitia est apud Deum. La sabiduría de este mundo, delante de Dios es locura.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...